Der 4. DreyEicher Grenzgang

Zum 4. Mal führten die Freunde Sprendlingens einen Grenzgang entlang der historischen Grenze vom Fürstentum Isenburg und der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt durch. Unter der fachkundigen Führung von Wilhelm Ott, dem Vorsitzenden der Freunde Sprendlingens und Grenzsteinobmann für die Landschaft Dreieich, ging es entlang der Bahnlinie und dem Waldrand bis zum kürzlich rekonstruierten „Buch-Schlag“ an der Hainer Trift. Dort erfuhren die Teilnehmer etwas über die Bedeutung der mittelalterlichen Dreieicher Ringlandwehr. Vom „Buch-Schlag“ aus spazierte die Gruppe dann den DreyEicher Grenzweg entlang und passierte dabei auch die zwölf großen, 1783 gesetzten Grenzsteine. Vom Langener Modellflugplatz ging es anschließend am Rossertgraben und der Urmark-Stele vorbei wieder zurück nach Sprendlingen.
Ein interessanter Vormittag, bei dem die Teilnehmer einiges zur Lokalgeschichte aber auch die größeren Zusammenhänge erfuhren. Eine besondere Rolle spielte diesmal Terminus, der römische Gott der Grenzsteine. In der römischen Mythologie waren Grenzsteine ein sichtbares Zeichen der Wirkkraft dieses Gottes und der Unverrückbarkeit von Grenzen. Jedes Jahr am 23. Februar, dem letzten Tag des altrömischen Kalenders, wurde dieser Tag des Grenzsteins gefeiert, der Terminalia. Die Grenzsteine wurden von den Besitzern der anliegenden Grundstücke gemeinsam mit Blumen geschmückt und dem Gott Opfer in Form von Kuchen, Honig und Wein dargebracht. Die Freunde Sprendlingens hatten diesen alten Brauch diesmal auf sehr originelle Weise nachempfunden, selbst das Zitieren von Auszügen aus Ovids Fasten, dem Festkalender in Versform, auf Lateinisch fehlte nicht und versetzte die Teilnehmenden kurz in die römische Zeit zurück. Ein sehr gelungene Veranstaltung mit großer Beteiligung.

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Kommentare: 1
  • #1

    Max (Samstag, 27 Mai 2023 14:47)

    Das war eine ganz ausgezeichnete Veranstaltung, nicht nur für Geschichtskenner.