Grenzsteinlapidarium Flörsheim - Weilbach

Foto: Untere Denkmalschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises
Foto: Untere Denkmalschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises

In diesem Grenzsteinlapidarium finden Sie vorwiegend Gütersteine, die Auskunft über die Kennzeichnung von damaligen Grundbesitzverhältnissen geben. So sind hier beispielsweise Gütersteine von Klöstern oder Adelsfamilien vertreten, die ihr betreffendes Stück Land früher mit solchen Steinen markierten. Denn die Bauern der Dörfer kannten in der Regel keinen Eigenbesitz sondern nur ein Recht zur Nutzung mit unterschiedlichsten Abgabepflichten (Der Zehnte, Pacht, Fruchtzins, auch Frondienste usw.).

Typisch für eine Gemeinde wie Weilbach in einem geistlichen Territorium (Kurfürstentum Mainz) war der hohe Anteil an Grundbesitz durch Klöster und Ordensgemeinschaften. So sehen Sie hier einige seltene Zeichen, die den Grundbesitz z.B. des St. Sebastian Altarguts, des Weilbacher Schlosses, des Mainzer St. Jacobs Klosters, von Kloster Eberbach, oder den Grafen Wolff-Metternich (Wolf im Wappen) kennzeichneten.

 

Das Haus am Weilbach, wo sich im Innenhof das Grenzsteinlapidarium befindet, stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Wohnhaus einer kleinen Hofreite genutzt. Der Anbau, an dem das Weilbacher Glockenspiel angebracht ist, war damals der Pferdestall. Später beherbergte das Gebäude das Weilbacher Bürgermeisteramt und bis heute neben Vereinen auch das Ortsgericht.
Es gilt vielen Weilbachern als ihr Ortsmittelpunkt. Das Gebäude mit der schmucken rot-braunen Fachwerkfassade steht im Zentrum regelmäßiger Feiern und Veranstaltungen. So etwa während der Kerb und dem Weihnachtsmarkt, wenn die Fläche vor dem Haus zum Festplatz wird. Eine weitere Attraktion ist das Weilbacher Glockenspiel.

 


Lage:
Innenhof "Haus am Weilbach"
Bachstraße 2a, 65439 Flörsheim-Weilbach

 

GPS: 50.044640, 8.433432

 


Grenzsteinlapidarium: Ausführliche Definition (pdf)

Grenzsteinlapidarien in Hessen: Übersichtskarte