© Foto: Helmut Most,
Borken
Das neu gestaltete Grenzsteinlapidarium im Innenhof des umgebauten „Museum Hochzeitshaus“ in Fritzlar ist mit seinen außergewöhnlichen Historischen
Grenzsteinen einen Besuch wert.
Zu sehen sind unter anderem die sogenannten Petrussteine von 1542 mit der kunstvollen Abbildung des Heiligen Petrus nebst dem Schlüssel sowie die
Wappensteine des kurmainzischen Amtes Fritzlar gegen die Landgrafschaft Hessen-Kassel aus dem Jahr 1654.
Außerdem stehen dort auch Wappensteine der Grenze zwischen der Landgrafschaft Hessen-Kassel und dem Fürstentum Waldeck von 1739 und Grenzsteine aus dem Jahr 1868,
die zwischen Preußen und dem Fürstentum Waldeck die Grenze markierten.
Besonders zu erwähnen ist der sogenannte Samuelstein aus dem Jahr 1558. Der Stein ist nach Graf Samuel von Waldeck benannt, der 1554 das Amt
Wildungen übernahm. Er zeigt das tartschenförmige* Wappen mit dem achtstrahligen Waldecker Stern, darüber die Buchstaben „SGZW“ (Samuel Graf zu Waldeck).
Alle Steine sind mit Informationstafeln versehen, mit derer Hilfe man die bewegte Vergangenheit Fritzlars als Kurmainzische Enklave in Nordhessen nachvollziehen
kann.
Und auch das noch: „Mach mal Pause im Museum“ – ist das Motto einer kleinen Grenzsteinführung, die zwischen April und September jeweils am 1.
Mittwoch im Monat von 12.30 bis 12.50 Uhr in diesem Grenzsteinlapidarium stattfindet. (Kostenlose Führung ohne Anmeldung mit Doris Hommel-Schäfer)
Adresse:
Museum Hochzeitshaus
Am Hochzeitshaus 6-8
34560 Fritzlar
GPS: 51.131858, 9.272036
Weitere Informationen: https://museum-hochzeitshaus.de
* Tartschen sind Schildformen aus dem 14. Jhdt., die eine seitliche Aussparung für die Lanze aufweisen.
Grenzsteinlapidarium: Ausführliche Definition (pdf)
Grenzsteinlapidarien in Hessen: Übersichtskarte